kleiner Filmlocationguide

Die Karl-May-Verfilmungen der 1960er Jahre sind inzwischen ein gutes halbes Jahrhundert alt, und erfreuen sich nach wie vor einer hohen Popularität; was man nicht nur daran herauslesen kann, daß es bis heute eine umfangreiche und aktive Fangemeinde gibt;
die mit den zztl. dazugekommenen Möglichkeiten des Internets sogar noch frischen Auftrieb bekommen hat..

Die Filme waren Kassenknüller, und einige belegen mit ihren enormen Zuschauerzahlen heute noch
absolute Spitzenplacierungen in der deutschen Kinostatistik.
Selbst die späteren Werke, als das mit relativ kurzen Zeitabständen zwischen den Filmen übersättigte Publikum
schon weniger zahlreich in die Lichtspieltheater strömte, erreichten Zuschauerzahlen, die manchem Filmschaffenden hierzulande heute noch die Tränen in die Augen treibt.

Neben den Schauspielern, die allesamt rasch zu ungeahnter Popularität kamen, spielten die sorgsam ausgewählten,
und eine gewisse “Wildwestexotik” ausstrahlenden Drehorte eine zentrale Rolle im Erfolgsrezept der Filme.

Hier präsentiere ich nur eine kleine Auswahl der kroatischen Drehorte - weitere Filmlocations
stehen auf meiner “to do”-Liste.
Grundsätzlich will ich anmerken, daß ich hier bei den Winnetou-Filmen die Locations nicht selber recherchiert habe,
das wäre angesichts zahlreicher und teils extrem umfangreicher & detaillierter Publikationen
im Web oder als Druck wie das sprichwörtliche “Eulen nach Hogwarts tragen”.
Wichtigste Quelle ist die Seite Auf Winnetous Spuren von Herrn Pfaffstätter; er hat eine beeindruckende Fleißarbeit zu allen Drehorten - und diese sehr detailliert, zusammengetragen.

Die 11 Karl May Filme aus dem “Wilden Westen” entstanden größtenteils im heutigen Kroatien:

Der Schatz im Silbersee  (1962)
Winnetou I  (1963)
Old Shatterhand  (1964)
Winnetou II  (1964)
Unter Geiern  (1964)
Der Ölprinz  (1965)
Winnetou III  (1965)
Old Surehand I  (1965)
Winnetou und das Halbblut Apanatschi  (1966)
Winnetou und sein Freund Old Firehand  (1966)
Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten  (1968)

Vrlicka

Nahe der etwa 50km Luftlinie nördlich von Split gelegenen Ortschaft wird die noch junge Cetina
zu einem knapp 20 km langen See aufgestaut. Zwischen dem Ostufer des Peručko Jezero und der Gebirgskette an der Grenze zu Bosnien-Herzegowina erstreckt sich ein breiter Geländestreifen, der in 4 Filmen zu sehen ist:
“Unter Geiern”; “Der Ölprinz”; “Winnetou III” sowie “Winnetou und sein Freund Old Firehand”

Gut einen Kilometer bevor die Cetina in den Stausee mündet, findet sich ein Drehort aus “Unter Geiern”;
der Wagentreck ab 1:12:31
Hier zeigt sich gleich ganz extrem, wie sich manche Drehorte in den letzten gut 50 Jahren verändert haben:
Hauptsächlich durch Bebauung und Bewuchs - hier ist letzteres der Fall, und zwar derart massiv, daß sich genaue Kamerapositionen größtenteils nicht mehr nachvollziehen lassen; bzw. bei den damaligen Kamerastandorten
heute außer wild wucherndem Gemüse absolut nichts mehr zu sehen ist !

Kurz vor der Ortschaft Ježević macht die Straße einen rechtwinkligen Knick nach rechts, um dann relativ geradlinig
nach Südosten weiterzuführen - hier breitet sich vor dem Besucher eine große, ebene & offene Fläche aus, auf der der Wagentreck in “Unter Geiern” unterwegs ist, und auch der Anfang von “Old Firehand” entstand hier.
Dem jüngeren Kinopublikum ist diese Stelle aus dem 4. Teil von Detlev Bucks “Bibi und Tina” Filmen bekannt (!)

Unter Geiern  1:22:08

1:22:22

Die Stelle ist ebenfalls in “Old Firehand” bei 0:01:38 zu sehen

0:01:39 mit beginnender Titeleinblendung

Wer an besagter Kurve links dem schlechten Schotterweg (Auto stehenlassen !) etwa 1,5 km folgt,
kommt zu dem isoliert stehenden Felsen, in dessen unmittelbarer Umgebung der Überfall der Geierbande
auf den Wagentreck gefilmt wurde (ab 1:23:19 )

1:23:31

1:23:42

1:24:37

1:24:54

1:25:11

Ab etwa einen Kilometer nach dem Straßenknick erstreckt sich linkerhand ein mit zahllosen Felsstücken durchsetztes Areal, daß unter Winnetoufans als “Mondlandschaft” bekannt ist, und in dem ebenfalls etliche Einstellungen gedreht wurden. Zugegebenermaßen ist auch der Mond zztl. arg zugewachsen.....

Rechts der Straße zieht sich einige Kilometer ein kleiner, zunehmend höher und felsiger werdender Geländerücken hin;
an dessen südöstlichem Ende eine frühe Schlüsselszene aus dem Ölprinzen entstand: die Ermordung von Bill Forner, dem eigentlichen Scout des Wagentrecks, durch Knife.

Der Ölprinz, 0:08:14   Hier trennen sich Winnetou,Surehand & Wabble von Bill Forner - das Motiv gab es auch als Aushangfoto, und liegt direkt links an der Strasse.

0:09:08

0:09:14

0:09:55

0:09:59

0:10:31

Genau an der Stelle, wo die Teerdecke der Straße endet, drehte man die Schlußszene des Ölprinzen am “Chinlasee”.
Ein geschickt geparkter Planwagen versperrt im Film die Sicht auf die Straße.  1:24:29

1:25:10

Wenn man der jetzt unbefestigten Straße noch ca. einen Kilometer folgt, überquert man einen kleinen Damm mit gemauerten und steilen Flanken, nach dem die Straße eine scharfe Rechtskurve macht. Dort zweigt rechts in spitzem Winkel ein Weg ab, der nach etwa 400 Metern wiederum scharf rechts abknickt - nach weiteren 100 Metern steht man dann am Drehort des Bohrturmes, an dem der Ölprinz mit gewissen Manipulationen eine ergiebige Ölquelle vorgaukelt.

Auch diese Stelle ist inzwischen stark zugewachsen  1:04:38

Ruda

Der Ölprinz auf der Flucht: Auf einer Hängebrücke wird er von Old Surehand und Old Wabble gestellt.
Dieser Drehort liegt direkt oberhalb der alten Mühle von Ruda am gleichnamigen Fluß.

Während die Einstellung bei 1:08:47 noch ganz passabel erkennbar ist .....

.... zeigt sich der Verlauf der Hängebrücke zugewachsen  1:08:33

Trilj

Knapp 3 Kilometer flußabwärts von Trilj lagerte in “Der Ölprinz” der Wagentreck am Ufer der Cetina,
und wird von Indianern angegriffen; der Versuch, mit einem Floß überzusetzen, scheiterte und beschert dem Kinobesucher einige spektakuläre Wildwasserszenen.

0:39:22

1:18:04  Zumindest die Waldbrände des Sommers 2017 haben für etwas Durchblick gesorgt....

Omis

Kurz bevor die Cetina in Omis in die Adria mündet, findet man an ihren Ufern nahe beieinanderliegend einige Drehorte.
Fährt man das Tal von Omis kommend hinauf, erreicht man nach ca. 5 km eine Abzweigung; hier drehte man am Ufer
eine Szene aus “Old Surehand”: Judith & Toby schmoren am Marterpfahl.

Einen guten Kilometer weiter erreicht man das beliebte Ausflugslokal “Radmanove mlinice”
Etwa 400m oberhalb des Lokals ist links ein Rafting-Parkplatz; nur 50m flussabwärts stand das Kiowa-Lager in “Apanatschi” direkt am Flußufer; bzw. das Apachenlager im “Winnetou II”

 ca.600m vom Lokal entfernt bietet sich rechts eine Parkmöglichkeit direkt unter einem aus dem “Ölprinz”
wohlbekannten Felsen.

Der Ölprinz  1:06:29

Folgt man dem hier abzweigenden Nebental, gelangt man zu Drehorten von Winnetou II, Der Ölprinz & Apanatschi.
So stehen im Ölprinz die Zelte der Utahs fast genau an der Stelle, wo sich in Winnetou II
der künstliche Höhleneingang befand.
Auch eine Verfolgung aus “Winnetou und das Halbblut Apanatschi” entstand hier.

Leider völlig eingewachsen: Ungefähre Stelle des Utah-Lagers aus “Der Ölprinz”  0:38:27
Da es zum Zeitpunkt meines ersten Besuches in Strömen regnete, habe ich auf intensivere Expeditionen entlang
des stark verwachsenen Trampelpfades vorerst einmal verzichtet

Ein Jahr später war es dann trocken und durch das Unterholz kam man bis zu den markanten überhängenden Felsen...

.... aber nicht weiter. Nächstes Mal mit Baumschere

Noch einmal ein kurzes Stück die Straße entlang, bis diese beginnt, in die Hänge oberhalb des Flusses hinaufzukraxeln.
Direkt an der ersten Serpentine hat man einen Blick auf die heute bewachsene Farm aus “Apanatschi” am gegenüberliegenden Ufer.

Krka

Die Krka ist ein gerade einmal 72 km langer Fluß, der einen großen Teil seines Weges in einer teils engen und landschaftlich reizvollen Schlucht zurücklegt; heute größtenteils ein Nationalpark
Der Flußlauf ist an verschiedenen Stellen in den Karl-May-Filmen verwendet worden.

Hauptmotiv waren natürlich die spektakulären Wasserfälle nahe Skradin.
Diese sind ein touristischer Hotspot mit einem Großparkplatz, dichtem Shuttlebus Verkehr, und einem sehenswert angelegten Rundweg (Einbahnregelung entgegen dem Uhrzeigersinn !) der an allen Aussichtspunkten vorbeiführt.
Der ursprüngliche Weg direkt am Südufer entlang ist heute leider nicht mehr begehbar.

Szenen aus Winnetou I, Old Shatterhand, Unter Geiern, der Ölprinz & Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten
sind hier entstanden.
Die größte Gefahr für Leib und Leben geht auf dieser Brücke (selbst Old Shatterhand ritt darüber !) heute von Selfie-Sticks aus, die einem von unaufmerksamen Touris um die Ohren gehauen werden.....

Nur einen knappen Kilometer entfernt stand das Zeltlager der Apachen im Winnetou I am Ufer des Sees oberhalb der
insgesamt 47 Meter hohen Wasserfallkaskade.

Rund 11 km nördlich findet sich mit dem “Roski slap” ein weiterer bezaubender Drehort, der weit weniger touristisch frequentiert ist.
Der eigentliche Roski-Fall ist nur in “Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten” zu sehen.....

.... wie hier bei 0:25:29

Oberhalb des eigentlichen Wasserfalles sind die Stromschnellen, die als Kulisse für einige feuchte Raufereien
in Winnetou I dienten.
Auch in “Unter Geiern” ist die hübsche Stelle verwendet worden.

Oder bei 0:32:02 im “Tal der Toten” - auf dem im Hintergrund erkennbaren, steilen Felsband ...

... drehte man eine Auseinandersetzung von Old Shatterhand mit einigen Banditen 0:28:17

0:28:24

Die nach Westen führende Straße umrundet nach gut einem Kilometer einen Bergvorsprung; dieser ist mit den Apachen, später mit den Banditen in Winnetou I zu sehen. Diese Einstellungen waren direkt von der Straße gefilmt, heute ist die genaue Stelle leider zugewachsen, daher hier ein Bild etwa 100 m oberhalb..

Noch ein Stück flußaufwärts, nahe des Manojlovac-Wasserfalles liegen zwei Drehorte
aus Winnetou I und Old Shatterhand

Trogir

Winnetou und Old Shatterhand in der großen Stadt: In Winnetou III verschlägt es die beiden nach Santa Fe.
Während die Ansicht der Stadt aus der Ferne das andalusische Archidona zeigt,
sind die innerstädtischen Szenen in Trogir entstanden.

0:14:55

0:15:04  Das Rathaus dient im Film als Gouverneuspalast

0:19:43

0:19:48

0:30:23  Die bösen Buben ....

.... schleichen durch die Stadt   0:30:35

Old Shatterhand hat eine Auseinandersetzung mit einem Ganoven  0:31:40

Zrmanja - Canyon

Winnetou und seine Apachen bevorzugen Wohnlagen mit guter Aussicht: Das Apachen-Pueblo direkt an der Kante
des Zrmanja-Canyons ist eines jener Motive, die sich den Kindern der 60er Jahre wohl auf ewig eingebrannt haben.

Verwendet wurde das Motiv bei: Winnetou I & III, Unter Geiern, Old Surehand, Winnetou und das Halbblut Apanatschi

Winnetou I  1:00:10  Etwas rechts der Mitte thront der Tulove Grede

1:09:03

Sogar eine Infotafel hat man hier aufgestellt - sozusagen das Winnetou-Marterl. (roter Pfeil auf der Karte unten)

Zrmanja - Canyon, Kaffeepause

Nur einmal wurde im “Tal der Toten” der Canyon an einer anderen Stelle gezeigt:
Old Shatterhand trinkt gerade einen Kaffee mit Mabel (Käsesahne wäre noch nett gewesen)
als Leutnant Cummings auftaucht.

Die Stelle liegt etwa 7 km flußaufwärts vom Pueblo-Motiv, noch oberhalb von Obrovac.
Sie ist leicht zu finden, da heute ein Strommast nur 10m neben dem Motiv steht - an dieser Flußbiegung
überqueren 3 Stromleitungen den Fluß, für den Winnetou-Fan relevant ist die nördlichste, an besagtem Mast
knickt die Leitung zudem im 45-Grad Winkel ab.

0:23:44

0:23:25

0:23:48

Bei der Anfahrt von der Autobahn zum Pueblo erkennt man einen guten Kilometer hinter Jasenice in einer Rechtskurve linkerhand diese auffallende y-Weggabelung, die man am Anfang vom “Schatz im Silbersee” in einem epischen Kameraschwenk mit einer Postkutsche sieht (oranger Pfeil auf obiger Karte)

Einen Kilometer weiter zweigt der Zufahrtsweg zum Pueblo in spitzem Winkel rechts ab; der schlechte Weg ist prinzipiell befahrbar, etliche tiefe Kuhlen laufen aber gerne mit Wasser voll. Es empfiehlt sich, die 800m zu Fuß zu gehen.

Tulove Grede

Die unmittelbare Umgebung um den 1127m hohen, pittoresken Gipfel im Velebit-Gebirge ist die grandioseste Filmlocation in den an beeindruckenden Drehorten wahrlich nicht armen Winnetou-Filmen !
Trotz gewisser Widrigkeiten definitiv einer jener Drehorte, die man unbedingt besuchen sollte; die umgebende Landschaft ist atemberaubend, und öffnet auch Blicke weit ins Vorland hinaus, incl. Adria.

Der Bereich um den Gipfel war im Jugoslawischen Bürgerkrieg unmittelbares Frontgebiet und vermint - erst seit 2020 ist laut kroatischer Minenkarte der Bereich der Drehorte minenfrei !

Die Anfahrt hat es in sich, die Straße über den Mali Alan Pass ist überwiegend eine passable Schotterpiste entlang teils steiler Abhänge, garniert mit einigen Serpentinen, etwas schmal, aber mit mäßiger Steigung.
Vom Abzweig an der Hauptstraße nahe Obrovac sind es knapp 15 km, gut die Hälfte sind heute geteert, weil die Straße als Baustellenzufahrt für den Svetki-Rok-Autobahntunnel verwendet wurde.

Bereits kurz nach dem Abzweig liegt links eine erste Filmlocation: Das Eisenbahnerlager aus “Winnetou I”
(blauer Pfeil auf der Karte oben)

Winnetou I -- 0:33:33

Winnetou I -- 0:37:57

Ein Stück weiter bergwärts an einer Serpentine stand Klekih-Petras Totenbaum
(grüner Pfeil auf der Karte oben)

Im Bereich der heutigen Tunnelportales/Raststätte der Autobahn (keine Straßenverbindung !) drehte man eine kurze Szene aus “Winnetou 1”; die Apachen auf dem Weg zum Nugget Tsil  1:25:17  (schwarzer Pfeil auf der Karte oben)

Im Bereich eines früheren Steinbruches erkennt man von der Straße aus den Drehort einer Einstellung
am Beginn von “Unter Geiern” bei 0:02:43  (Luftbild unten: Grüner Pfeil)

Am eigentlichen Tulove Grede angekommen ist die beste Parkmöglichkeit hinter der bekannten Windschutzmauer,
an der 2016 in Anwesenheit von Hella Brice und Horst Wendtland eine Gedenktafel angebracht wurde.
Um Mißverständnissen vorzubeugen: Häufig werden diese Drehorte unter “Mali Alan” aufgeführt;
der eigentliche Mali Alan Pass (1044m) ist aber noch weitere 5 Kilometer bergauf.

Hier am Tulove Grede findet man Drehorte aus:
Winnetou I & III, Unter Geiern, Old Surehand, Winnetou und Shatterhand im Tal der Toten

Ab der Windschutzmauer in nördlicher Richtung leicht bergab passiert man zuerst den markanten Elefantenfelsen,
 wie er z.B. im “Winnetou I” bei 1:30:44 oder in “Winnetou III” bei 1:19:36 zu sehen ist

Die anschließende Senke ist als “Gräberwiese” bekannt: 
Hier wurden in “Winnetou I” Intschu-tschuna & Nscho-tschi beerdigt.
0:01:27 & 1:35:04

1:28:22

1:28:11

Winnetou III  0:10:21

Folgt man von der Windschutzmauer in nordöstlicher Richtung einer Fahrspur bergauf, gelangt man zum Krater,
einer für Karstlandschaften typischen Einsturzdoline.
Zu sehen war die Stelle im “Winnetou 1” gleich am Anfang, später findet hier eine Schießerei mit Santers Banditen statt,
in deren Verlauf Santer in den Krater & auf die aufgestellten Speere der Apachen stürzt
0:00:33 & 1:31:54

1:33:54

Folgt man von der Windschutzmauer in ostnordöstlicher Richtung einem Trampelpfad bergauf,
passiert man den markanten Fingerfelsen aus Winnetou 1 bei 0:00:50  (Luftbild unten: blauer Pfeil)
Wenn man den Weg weiter hinaufgeht, erreicht man ein Plateau östlich der Gipfelfelsen; hier drehte man für “Winnetou III” die anfängliche Begrüßungsszene, später die Gefangennahme durch die Jicarillas.

Der Felsen ist auch aus anderer Perspektive gefilmt, als einer der Banditen hier hinunterstürzt  1:33:47

Wenn man direkt am Beginn der Windschutzmauer nach rechts geht, steht man sofort auf der sog. “Geierwiese”,
die man besonders prominent in “Unter Geiern” ins Bild gerückt hat,
aber auch in “Old Surehand” als Drehort verwendung fand.
Hier in “Unter Geiern” bei 1:20:52

Hier lagert die Geierbande  1:20:49

1:33:07 -- auch in “Old Surehand” 1:19:47

1:33:16

1:28:27

Am nördlichen Rand der Wiese verläuft der Pfad, der zur “Grünen Wiese” & Winnetous Sterbestelle hinunterführt.
Er läuft direkt am “Old Surehand Felsen” vorbei  1:20:03

Von hier aus sieht man die Wiese genauso, wie sie im Film bei 1:20:01 gezeigt wird.

1:20:37

Auch in Winnetou 1 ist diese Wiese bei 0:01:59 zu sehen

Folgt man dem Trampelpfad, der am nördlichen Rand der “Geierwiese” und am Surehand-Felsen vorbeiführt, weiter in östlicher Richtung, kommt man an einen Sattel, nach dem es auf einem ruppigen Pfad steil bergab auf eine weitere Wiese geht, unter der der Autobahntunnel verläuft. Nach der Wiese kommt eine weitere, weit weniger ausgeprägte Geländestufe, dann erreicht man nach gut 30 Minuten die “Grüne Wiese” die nur in Winnetou 3 als Drehort diente.
Über die Wiese ziehen sich einige erkennbare Trampelpfade, von denen man alle wichtigen Perspektiven besichtigen kann.

Der Hornist, der bei 1:22:39 gar so eifrig in´s Horn stößt, fällt vor lauter herumtuterei fast vom Pferd...

Jicarillas & Banditen gegen Mescaleros & Kavallerie    Winnetou 3 -- 1:23:11

Winnetou 3 -- 1:23:16

Vor angetretener Truppe wird zum letzten Salut geblasen   Winnetou 3 -- 1:28:00

Die Stelle, an der Winnetou hinterrücks erschossen wurde, liegt oberhalb dieser Wiese, und ist mit einer kleinen Klettereinlage in knapp 15 Minuten erreichbar. Der Pfad ist manchmal schwer erkennbar, die Markierung inzwischen sehr verblasst, aber es ist keine alpinistische Herausforderung.
Dankenswerterweise haben Fans die eigentlich zugewachsene Stelle freigeschnitten !!

Winnetou 3 -- 1:22:26

Rollins pirscht sich am rechten Bildrand heran; der schußbahnbehindernde Busch wuchs damals noch nicht
Winnetou 3 -- 1:22:23

Winnetou 3 -- 1:20:58

Das Sterbelager....   1:24:39

Auch der Feldarzt ist machtlos    1:24:13

Beim gelben Pfeil auf dem Luftbild drehte man eine Einstellung aus “Old Surehand” bei 1:29:00

                                                  Copyright der Karte: Google Maps

Rastevic

Die unmittelbare Umgebung der kleinen Bahnstation zwischen Knin und Zadar war Schauplatz des Eisenbahnüberfalles am Anfang von “Old Surehand” sowie Standort einer Westernstadt in “Apanatschi”

“Old Surehand”  0:02:48
Der eigentliche Einschnitt ist kurz; nur 200m zwischen den Bahn-Kilometern 64,4 und 64,6,
danach läuft er innerhalb etwa 100m aus.
Das teils verfallene und ungenutzte Wartehäuschen in herrlichstem 60er-Jahre Betonchic liegt bei km 64,3
und direkt am Bahnsteigende überquert heute die Autobahn die Bahnstrecke.

0:04:16

Gegenüber des Haltepunktes etwa bei km 63,9 lag in “Apanatschi” die Westernstadt Rocky Town, an dessen Ortsrand das Sträßlein nach Rastevic die Bahngleise überquerte. Dieser Bahnübergang ist in Film mehrfach zu sehen.
Die Straße ist heute natürlich geteert, und der Bahnübergang durch eine Unterführung ersetzt.
1:23:11

Hätte Judge doch besser einmal die Unfallverhütungsvorschriften gelesen:
“Der Fachmann benutzt die sicheren Randwege”
Hat er aber nicht, und wird etwa bei km 63,7 vom Zug überrollt.

Bei der Lokomotive handelte es sich um die 1903 gebaute, und als Wildwestlokomotive verkleidete JZ 120-001;
jeder etwas Eisenbahnkundige sieht bei der Maschine den Habsburgischen Doppeladler (speziell den ungarischen Teil) geradezu aus jeder Niete triefen.
Mit einem laufachslosen C-Kuppler wäre man auf dem hastig verlegten, miserablen Oberbau
der frühen Wildwest-Bahnlinen nicht glücklich geworden.
Die Lok stand noch jahrelang um Knin herum abgestellt, bis sich ihre Spur im jugoslawischen Bürgerkrieg verlor.

Zecevo

Hier stand die Westernstadt “Roswell” in Winnetou I”.
Unvergessen die spektakuläre Art, den Saloon mit den darin verschanzten Banditen zu knacken, indem man ein kurzes Gleisstück verlegt und die Lokomotive durch das Haus rollen läßt.....
Und das alles vollanalog !!

Winnetou I  0:22:44
Vorne sieht man beiderseits des Gleises noch die Reste des Bahnüberganges; hier stand links das Stationsgebäude.
Die Weiche nach Roswell und der Gleisstutzen lagen noch jahrzehnte herum, erst bei einer Gleissanierung in den 90er Jahren wurden sie abgebaut.

Auch Roswell ist heute stark zugewachsen.

Wenn man heute von Zecevo / Devrske auf der D 59 in Richtung Knin fährt, verläuft die Straße etwa parallell zur Bahnlinie.
Gut 300 m vor der Stelle, an der die Straße scharf nach rechts abknickt, erkennt man links den Straßen-Km 25,
gleich danach mündet von rechts ein Feldweg ein, hier ist ein breiter Kiesstreifen als gute Parkmöglichkeit.
Nur wenige Meter weiter steht das Schild “Schleudergefahr”; genau dort zweigt links
der noch schwach erkennbare Weg zum früheren Bahnübergang ab.

Pakostane

Am Anfang von “Winnetou III” reitet Winnetou durch einen langen Kameraschwenk.
Dieser zeigt zuerst den Binnensee Vransko Jezero, im weiteren Verlauf die Adria.
Die genaue Stelle ist heute komplett zugewachsen; etwa 300m weiter findet sich ein neuangelegtes Weinfeld,
das aber einen guten Eindruck der Szene hinterläßt.

Die Küstenstraße verläßt Pakostane in südöstlicher Richtung; ein Stück nach dem Ortsausgang kommt eine langgezogene Rechtskurve, grob in der Mitte zweigt links ein Fahrweg ab - gleich danach rechts halten.

Winnetou III  0:00:38

0:00:41

0:00:47

Nur 2km Luftlinie entfernt, in ...

... Drage ...

... hat Winnetou seine Todesahnung

Der kleine Buckel liegt an der “Dr. Franje Tudjmana”, einer Zufahrt zu einem Campingplatz.
Etwa 100m vor dem Campingplatz steht rechts ein Neubau, der teils in den Hügel hineingebaut ist.
Direkt davor zieht sich ein Felsstreifen den Hügel hinauf; dort kommt man passabel vorwärts - den eigentlichen “Gipfelaufbau” umgeht man rechts.

Winnetou III  1:01:36

1:02:01

Stobrec

Eine ehemalige Kiesgrube: In “Winnetou II” stand hier New Venango - die Aufnahmen der brennenden Bohrtürme hat man später im “Ölprinz” recycelt. Außerdem war in “Old Firehand” hier Miramonte aufgebaut.

Ein Großteil der Kiesgrube wurde mit Müll verfüllt, später renaturiert, heute steht hier eine Schule.

Oberhalb steht die kleine Kapelle; hier wurde in “Old Firehand” Tom beerdigt.

Kamenjak

Der Berg liegt nur 10 km nordöstlich von Rijeka und hat 2 Gipfel, den 837m hohen Veliki Kamenjak; und den bei
Winnetou-Fans bekannteren & markanteren Mali Kamenjak (760m)
Auf der traumhaft schönen Wiese unter dem Gipfelfelsen drehte man für “Winnetou 2” und “Unter Geiern”.
Die Location ist einfach zu erreichen: An der D 3 befindet sich 900m westlich des Abzweiges nach Platak am Außenbogen einer Kurve ein etwas versteckter Parkplatz, der möglichst nur von West nach Ost an- & abgefahren werden sollte. Andersrum kann es zu heiklen Situationen kommen, weil der Abbiegende entweder von Gegenverkehr, oder vom nachfolgenden Verkehr erst spät gesehen wird !

Vom Parkplatz führt ein guter & schattiger Wanderweg in mäßiger Steigung gradlinig den Berg hinauf, und trifft nach
ca. 20 Minuten auf eine Ecke der Gipfelwiese. Dort entweder rechts dem Hauptweg folgen, und diesen nach einem kurzen Stück, bevor er wieder in die Büsche eintaucht, leicht links abwärts verlassen und frei über die Wiese zum Drehort.
Oder man folgt an der Abzweigung am Waldrand dem schlechteren Weg geradeaus in die Wiese hinein,
wo er sich rasch verliert. Dann umrundet man die Senke im Uhrzeigersinn.
Beste Tageszeit für Fotos ist der frühe Nachmittag, wenn die schon schräg einfallende Sonne das Relief des schön gegliederten Gipfelaufbaues herausmodelliert.

Unter Geiern -- 0:38:04

Unter Geiern -- 0:38:07

Winnetou 2 -- 0:04:07

Winnetou 2 -- 0:49:22

Ribanna blickt heute auf die Route 66......   Winnetou 2 -- 0:49:30

Winnetou 2 -- 1:30:11

Winnetou 2 -- 1:30:20

Winnetou 2 -- 1:30:29

In einem Tal östlich des Kamenjak drehte man für Winnetou 1 einmal den zivilen Old Shatterhand bei 0:39:55,
und dann das mißglückte Fake-Indiananerfoto bei 1:01:30.
Beide Stellen befinden auf einem auffallend ebenen Areal, daß an einen aufgelassenen Feldflugplatz erinnert, und sind leider stark zugewachsen.....

...... was auch 500m weiter bei dem ehemals freien Blick der Kiowas auf den Wagentreck gilt.
Nur noch ansatzweise lugt der schlechte Feldweg zwischen dem sprießenden Gemüse hervor.
Winnetou 1 -- 0:10:54

Noch ein Stück weiter östlich, direkt unter der D 3 war das Kiowalager aus Winnetou 1; hier die Ansicht aus einem Vorspannschwenk bei 0:02:36...
Auch hier gibt es am Außenbogen einer Kurve eine gute Parkmöglichkeit; ein Trampelpfad zieht sich in die benachbarte Wiese, passiert einen gelben Markierungspfahl, und nach ca. 20m wendet man sich rechtwinklig nach rechts und folgt einem gut erkennbaren Trampelpfad grob parallel unterhalb der Straße ca. 200m bergab.

.... und 0:03:00

Grobnik Polje

Die Prärielandschaft der früheren Winnetou-Verfilmungen !
Eine weite ebene Fläche, auf der zahlreiche Szenen für “DerSchatz im Silbersee”, “Winnetou 1 & 2”, “Unter Geiern”,
“Old Surehand” gedreht wurden.
Schon damals ein Feldflugplatz; heute mit befestigter Piste (ICAO-Code: LDRG) und auch das drumherum änderte sich schon während der Dreharbeiten spürbar. Heute ist hier der umzäunte Flugplatz, das ebenfalls eingezäunte Motodrom,
an Stelle des Fort Niobrara befindet sich ein Kieswerk, Baumanns Farm in einem Nebental ist heute ein Müllplatz.

Der Schatz im Silbersee -- 0:02:31

Der Schatz im Silbersee -- 0:03:29

Der Schatz im Silbersee -- 0:57:12
Das zerstörte Utah-Dorf ist neben der Zufahrt zum Motodrom

Das Fort Niobara aus Winnetou 2 stand etwa in Bildmitte, heute lärmt hier ein Kieswerk vergebens gegen den Radau aus dem Motodrom an.

Platak

Die Berge um das im Sommer wie im Winter beliebte Skigebiet & Ausflugsziel beherbergen eine Reihe von Drehorten:
So z. B. das Schoschonendorf aus “Unter Geiern”

Wenn man von der D 3 in Richtung Platak abbiegt, erreicht man nach 3 km eine links abzweigende Schotterstrasse mit einigen schlechten Passagen. Den ersten links abzweigenden Feldweg nach gut 200m ignoriert man, 100m weiter geht links ein sichtbarer Trampelpfad direkt zum Indianderdorf.
Hier auch eine knappe Parkmöglichkeit, guter Abstellplatz 200m weiter.  (Karte unten: hellblauer Pfeil)

 Nochmal 1,4 km weiter zweigt rechts ein Feldweg ab, hier gute Parkmöglichkeit.  (Karte unten: dunkelblauer Pfeil)
Ein paar Meter den Feldweg hinein trifft Old Surehand Captain Miller.
Old Surehand -- 1:06:22

Weitere knapp 4 km den Berg hinauf, erreicht man die Stelle der Bärenjagd am Beginn von “Unter Geiern”

Unter Geiern -- 0:03:45  (Karte unten: violetter Pfeil)

Winnetou 2 -- 0:05:52
Zurück auf der Strasse nach Platak, fährt man 1 km bergauf, dort linkerhand ein guter Parkplatz. Man läuft die Strasse noch gut 200m weiter, dann ist rechts ein Trampelpfad (ex-Feldweg) durch den Waldstreifen; dann auf den Buckel hinauf.
  (Karte unten: hellroter Pfeil)

Die in dieser Gegend öfter zu beobachtende auffallend gestreifte Struktur des Berges halbrechts ist für diese Location charakteristisch - und im Film mangels Bewuchs besser erkennbar.   Winnetou 2 -- 0:06:08

In Old Surehand kommt derselbe mitsamt seinem Lastpferd hier den Hang herauf  0:04:54

Blickt man hier in südlicher Richtung den Hang hinunter, erkennt man links der Bildmitte das Ponkadorf, welches in Winnetou 2 von der Forrester-Bande zerstört wird.  0:12:40

Winnetou 2 -- 0:13:27  (Karte unten: dunkelroter Pfeil)

Winnetou 2 -- 0:14:15; fast dieselbe Einstellung gibt es in “Unter Geiern” bei 0:17:19

Noch einmal gut 200m südlich - den Feldweg läßt man deutlich links liegen - kommt man zu der Stelle,
an der sich Old Surehand und Old Wabble treffen  (Karte unten: schwarzer Pfeil)  0:39:43

Old Surehand -- 0:40:54

Wenn man ganz nach Platak hinauffährt, parkt man auf dem fußballfeldgroßen Parkplatz;
und folgt der Straße in logischer Verlängerung der Zufahrt bis die Teerdecke endet ( 1km ), dort geht man halblinks
vom Hauptweg ab, und erreicht die Wiese, auf der das Dorf der Assiniboins in Winnetou 2 stand
(Karte unten: oranger Pfeil)

Ribannas Bogenschießkünste werden in der Südwestecke der Lichtung vorgeführt.  0:18:28
Gleich im Rücken ist ein weiterer Wanderweg, auf dem man wieder zurücklaufen kann.

Spanien -- Archidona

Einmal verirrte sich die Winnetou-Produktion sogar nach Spanien; allerdings nur für zwei kurze Außenansichten
von “El Paso”, die beide das andalusische Archidona zeigen.

Winnetou III, 0:14:36

Beide Ansichten haben sich in dem guten halben Jahrhundert seit ihrer Aufnahme spürbar verändert:
Die erste Ansicht bei 0:14:10 entstand im Bereich der heutigen Autobahn, dieses Bild nahe der Zufahrtsstrasse
in den Ort hinein.
Das im Film erkennbare Gebäude rechts unten existiert wohl nicht mehr, etwas entsprechendes war auf Luftbildern in diesem Bereich nicht mehr zu finden.
Auch die gezeigte Ansicht ist wohl ein kleiner Kompromiss, der heutigen Bewuchs & Privatgrundstücke berücksichtigt

Pierre Brice, als Darsteller des Winnetou Generationen von Kinogängern bekannt, verstarb am 6. Juni 2015.
Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von Gräfelfing; etwas versteckt nahe der südöstlichen Ecke.

Und wie man an einigen Details erkennen kann, wird das Grab des unvergessenen Apachenhäuptlings
rege von Leuten besucht.

Buchempfehlung

“Der Weg zum Silbersee” von Michael Petzel; Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag; ISBN 3-89602-358-6

Links:

Auf Winnetous Spuren     Karl-May-Filme

Winnetou 2016

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